Projekt: Stauraumkanal in Rekordzeit hergestellt

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Hydraulische Entlastung der Ortschaft Düren-Echtz mit voll verschweißtem Wickelrohr-Stauraumkanal in Rekordzeit hergestellt

Aufgrund einer Vergrößerung des anfallenden Abwasservolumens wurde es notwendig, einen Schmutzwasserkanal innerhalb der Ortslage von DN 300 auf DN 450 zu erweitern. Bedingt durch die hohen Renovierungskosten sollte bei diesem Vorhaben in Düren eine alte DN 300er Rohrleitung im unteren Bereich auf dem Weg zur Kläranlage erhalten bleiben. Hierzu benötigten die Ausführenden eine Lösung zur Schmutzwasserspeicherung, die sich zwischen dem neuen DN 450 Kanal und dem zu erhaltenden DN 300er Rohr befinden musste. Als Speichervolumen wurden im Vorfeld 450 Kubikmeter berechnet. Die klassische Lösung durch einen Stauraumkanal größerer Nennweite bzw. Beckenform mit integriertem Pumpensystem wurde in der Planung abgelehnt, da die Höhe der Grundinvestitionen sowie laufenden Kosten den Rahmen zu sprengen drohten.

Stattdessen fiel die Entscheidung auf einen Staukanal im Freispiegelablauf als Doppelstranglösung mit zwei Mal DN 1100, L = 483 Meter und einem Volumen von etwa 480 Kubikmeter. Ergänzt durch ein Verteiler- und Vereinigungsbauwerk als Kombischacht. Die Verlegung des Stauraumkanals wurde so durchgeführt, dass der erste Kanal als Durchlaufkanal, der zweite im Nebenschluss angeordnet wurde. Danach wurde der DN 300er Bestandskanal bis zur Kläranlage weitergeführt. Eine Herausforderung stellte die vorhandene Tiefenlage mit geringem Gefälle (0,2 Prozent) der Bestandskanäle dar, welche einen hohen Grad an Genauigkeit bei der Verlegung voraussetzte. Der Grundwasserspiegel und der Altbaumbestand in der Rohrtrasse bedeuteten hohe Anforderungen an das Rohrsystem. Die Verantwortlichen entschieden sich für ein Rohrleitungssystem aus den Werkstoff PEHD der Hawle Kunststoff GmbH als Hochlastrohr, welches zur Verhinderung von Wurzeleinwuchs und zur Sicherung gegen In- und Exfiltrationen komplett verschweißt werden musste. Als Schweißsystem kam an dieser Stelle der innovative Schweißring mit dynamischer Spannungsführung in Betracht.

Die Basis für das Komplettsystem bildet das Kunststoffprofilwickelrohr, welches außen glatt oder profiliert Nennweiten DN 300 bis DN 3500 hergestellt werden kann. Polypropylen oder Polyethylen besitzen eine enorme Langlebigkeit, wobei von einer 100-jährigen Nutzungsdauer ausgegangen werden kann und vollständig sortenrein recyclingfähig sind. Die Werkstoffe zeichnen sich durch eine hohe chemische Beständigkeit und Abriebfestigkeit aus. Thermoplastische Kunststoffe besitzen zudem eine sehr hohe Schlagbeständigkeit. Spannungsrisse oder mechanische Beschädigungen, welche die Funktion beeinträchtigen, können daher nahezu ausgeschlossen werden. Bauwerke aus Kunststoff zeichnen sich außerdem durch ihr geringes Gewicht sowie einen hohen Vorfertigungsgrad aus. Um eine nachhaltige Wasserdichtheit gewährleisten zu können, werden die Elemente miteinander verschweißt. Gemeinsam mit den Experten der Firma Sabug und Hawle Kunststoff wurde eine hochwertige Komplettlösung entwickelt, welche die Vorteile der Kunststoffrohre mit dem des Schweißsystems verbindet.

Das Schweißsystem ermöglicht die stoffschlüssige Verschweißung von Polypropylen (PP)- und PEHD Kanalrohren und den dazugehörigen Formteilen. Dadurch werden nicht nur die Kosten für den Rohrbau gegenüber herkömmlichen Schweißlösungen gesenkt, sondern auch die Bauzeit wird durch die schnelle und einfache Montage der Schweißringe verkürzt. Die Schweißzeiten betrugen 15 Minuten mit Vorbereitung. Auf die Stütz-, Halte- und Spannvorrichtungen kann bei diesem System verzichtet werden.

 

Die daten im Überblick:

Bauwerk: Doppelstrang DN 1100 mit je 2 Tangentialschächten

Länge je Strang: 237 m

Material: PE 100, königsblau

Besonderheiten: Heizwendelschweißung mit E-Muffe, Verlegung unter geringem Gefälle von nur 1,7 Promille